Unklar

Momentan geht mir wieder viel durch den Kopf und ich weiß nicht so recht, wohin mit mir. Da sind Gedanken, die ich nicht so wirklich mit jemandem teilen mag. Ich habe das Gefühl, eine Geschichte schreiben zu wollen (müssen?), komme damit aber nicht weiter. Mehrere vage Ideen bleiben fragmentarisch. Irgendetwas scheint raus zu wollen, aber ich finde nicht das passende Ventil. Daher versuche ich hier wenigstens ein kleines Stück weit meine Gefühle zu sortieren.

Es ging mir in letzter Zeit besser. Im April und Mai habe ich mich relativ intensiv mit einigen traumatischen Kindheitserinnerungen befasst und Fortschritte gemacht. Ich fühle mich deutlich weniger überwältigt von allem und kann manches nun viel besser verstehen und einordnen. Auch merke ich, dass ich mehr und mehr zu mir selbst finde und zu mir und meinen Ansichten stehen kann. Vielleicht ist der nächste Schritt, dass ich auch mehr zu meinen Gefühlen stehen kann.

Die Frage, wer ich eigentlich wirklich bin, ist für mich noch nicht zufriedenstellend beantwortet. Es fällt mir auch weiterhin schwer, meinen Autismus von meinen Traumareaktionen zu trennen. Welche Teile meiner Persönlichkeit bleiben übrig, wenn das Trauma (hoffentlich) heilt? Und wie komme ich über diese toxische Scham hinweg, dieses Gefühl, dass etwas Fundamentales mit mir nicht in Ordnung ist? Heilt das mit, wenn ich die Traumata aufarbeite?

Momentan komme ich nicht so recht weiter. Und ich weiß nicht, mit wem ich diese Dinge besprechen könnte. Oder ob ich überhaupt sollte. Vielleicht kann ich es auch allein mit mir ausmachen. Vielleicht ist das Selbst auch gar kein statisches Gefüge, sondern ein fluides Gebilde. Vielleicht gibt es ganz unterschiedliche Teile in mir, die zeitweise aufploppen und die sogar gegensätzlich sein können. Vielleicht bin ich nicht für immer die selbe, sondern entdecke mich immer wieder neu? Momentan komme ich nicht so recht weiter.

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